Projekt Schünemannplatz

Projektzeitraum: seit 2005

Der Schünemannplatz im hannoverschen Stadtteil Ricklingen bietet auf einer Fläche von ca. 4.500 m2 mit einem Spiel- und Bolzplatz, einer offenen Parkanlage mit Bänken, öffentlichen Toiletten sowie einer kleinen Restauration verschiedene Nutzungs- und Erholungsmöglichkeiten und wird auch wegen der guten Einkaufsmöglichkeiten und günstigen Verkehrsanbindung rege genutzt.

In den letzten Jahren gab es wiederholt massive Beschwerden über Störungen, die mehrfach von der Presse aufgegriffen wurden. Anstoß erregten sogenannte problematische Nutzer hauptsächlich durch ihren Alkoholkonsum und den damit verbundenen Ärgernissen wie Lärmbelästigung, öffentliches Urinieren und starke Verschmutzung des Platzes. Die Präsenz der verschiedenen Gruppen und das damit einhergehende Revierverhalten (Belegung der Bänke, Versperrung des Zugangs) ängstigten Anwohner und Passanten. Die freilaufenden Hunde verstärkten dies noch mehr. Einige ansässige Geschäftsleute klagten über Diebstähle und Umsatzeinbußen, da die Platzbesucher bei schlechtem Wetter die Überdachungen der umliegenden Geschäfte nutzten. Der Spielplatz wurde gemieden, da der Sand durch Hundekot und Glasscherben verunreinigt war.

In enger Kooperation mit der kommunalen Arbeitsgruppe „Alkohol auf öffentlichen Plätzen“ entwickelte das Karl-Lemmermann-Haus das Projekt Schünemannplatz mit folgenden Eckpunkten:

Das Projekt begann im November 2005 und wurde seither in verschiedenen Projektphasen von der Landeshauptstadt Hannover gefördert. Ab Juli 2006 wurden neben dem Projekt betreuenden Sozialarbeiter 10 Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) eingerichtet. Nicht zuletzt mit ihrer Hilfe wurden folgende Ergebnisse erreicht:

Der Platz ist trotz weiterer Nutzung durch alle Gruppen inzwischen befriedet. Beschwerden der Anwohner wie die zuvor sehr häufigen auch Polizeieinsätze sind gravierend zurück gegangen. Deutlich zu Tage getreten sind dagegen die zum Teil massiven sozialen Probleme der Platznutzer/innen durch Armut, fehlende Integration und Kürzungen im Angebot der Beratungs- und Anlaufstellen.

In der derzeitigen Projektphase steht die Straßensozialarbeit im Mittelpunkt der Maßnahmen die durch die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen des Karl-Lemmermann-Hauses umgesetzt werden. Durch eine verlässliche wöchentliche Sprechstunde möchten wir allen Platznutzern die Gelegenheit bieten, persönliche Probleme mit den Sozialpädagogen zu erörtern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Selbstverständlich steht das Ziel der einvernehmlichen Nutzung des Platzes weiterhin im Vordergrund der Arbeit.

Das Projekt Schünemannplatz wurde 2008 mit finanzieller Förderung des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie extern evaluiert. Den Evaluationsbericht und eine illustrierte Zusammenfassung finden Sie im Bereich Downloads.

Weitere Informationen über den Schünemannplatz erhalten Sie hier: www.schuenemannplatz.de